Kleine Reisetipps für 2012/Altmühl/Dahn/Verdon

Geschrieben von Alfred Vorbeck in
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Reisetipps für Deutschland

Tipps für Motorradtouren, die ich natürlich selbst unternommen habe

2 mal Deutschland -Das Dahner Felsenland und das Altmühltal

Träumen vom nächsten Sommer.......

Ich sitze so am letzten Tag des Jahres bei strömendem Regen im warmen Zimmer am PC und träume vom nächsten Frühjahr. Dabei war gerade das abgelaufene Jahr 2011 eines der schönsten Motorrad- und Reisejahre, die ich je erlebt habe. Zwei der in diesem Jahr durchgeführten Reisen werde ich -weil sie so schön waren- wiederholen. Über beide habe ich hier bereits geschrieben-deshalb muss ich das nicht noch einmal tun und weise nur darauf hin:

Hier findet man die Reise ohne Motorrad nach Kenia/indischer Ozean

Hier findet man den Grand Canyon du Verdon mit Anreise und Tourentipps zum Herunterladen

Wer nun glaubt, mein Koffer mit Tipps zum Motorradreisen sei leer, den darf ich -hoffentlich angenehm- enttäuschen. Eins sage ich aber doch vorne weg- diese beiden Ziele in Deutschland, nämlich das Altmühltal und das Dahner Felsenland sind weder besonders spektakulär fürs Motorradfahren noch bieten sie dauerhaften Sonnenschein. Hier wird aber eine wunderschöne Landschaft, Ruhe und Entspannung beim "Motorradwandern" und ein vorzügliches Essen mit unglaublich günstigen Preisen geboten- z.B. hier: http://www.gasthof-zum-krebs.de/gzk-home.html.

Das Altmühltal ist im Übrigen auch bei Radfahrern sehr beliebt und bietet in seinem nördlichen Teil -dem Seenland rund um den Brombachsee- auch Badefreuden aller Art. Zum Motorradfahren ist meiner Ansicht nach aber eher der mittlere bis südliche Teil (südlich Nürnberg bis Ingolstadt) rund um Eichstätt, Beilngries und das Anlautertal geeignet. Unterkünfte aller Art in Dorfgasthöfen, Hotels, Bauernhöfen und Pensionen sind mehr als genug vorhanden. Eine günstige etwas abgelegene -aber schöne Möglichkeit -sogar mit Hallenschwimmbad- ist z.B. in Titting beim Gasthof http://www.baumann-gasthof.de/ zu haben. Das Essen aber auch das Bier sind nach einer Tour einfach ein Genuß. Natürlich gibt es im Altmühltal überall für jeden Geschmack geeignete Unterkünfte. Einen Gasthof in Kinding möchte ich hier noch nennen, weil ich ihm gerade wegen seiner rustikalen Küche seit 40 Jahren die Treue halte- und weil er verkehrsgünstig direkt an der Ausfahrt Altmühltal der BAB 9 gelegen ist.

Gemütlicher Biergarten des Gasthofs Krebs in Kinding. Deftige bayrische Küche und ein erfrischendes Bier- gerade richtig nach einer Motorradtour.

Deshalb- und wegen einer direkt an der Ausfahrt gelegenen Tankstelle ist der Ort für Zwischenübernachtungen genauso geeignet, wie für einen längeren Aufenthalt. Denn von hier aus geht es nicht nur in die schönsten Ecken des Altmühltales, sondern auch direkt in das romantische Anlautertal...Nicht weit von Kinding entfernt zweigen bei Dietfurth die Seitentäler der Weißen und der Wissinger Laaber ab, die touristisch noch im Dornröschenschlaf liegen- deshalb aber gerade in eine Tour eingeplant werden sollten.

Baden in der Laaber- erfrischend und labe(r)nd. Endlich weiß ich nun, woher dieser Spruch kommt. Die Wassertemperatur verleiht Kraft für die nächsten 2 Tage auf dem Motorrad- ohne Schlaf und Pause.

Der Reiz des Altmühltals liegt darin, dass man beständig dem Lauf der Altmühl folgen kann, dabei aber auch häufig auf schöne Nebentäler oder Hochflächen mit Weide- und Ackerlandschaft, unterbrochen von Waldflächen, ausweichen kann. Stets wird die Tour von schönen mittelalterlichen Städtchen gesäumt, die reichlich Gelegenheit zur Rast oder zu einer Besichtigung bieten. Der Bau des Rhein-Main-Donaukanals, der seinerzeit heftig angegriffen wurde, weil er die Landschaft zu zerstören schien, ist heute kein Thema mehr. Er ist eingebettet in die Natur, als sei er immer da gewesen. Ich empfehle auf jeden Fall z.B. Riedenburg oder Berching zu besuchen, um sich selbst ein Bild zu machen. Auch die Kreisstadt Eichstätt ist eine Reise wert.

Im Zentrum von Eichstätt, unmittelbar an der Altmühl gelegen. Sehenswerte Altstadt mit großem Dom- und natürlich Gaststätten ohne Ende

Da es unter uns Motorradfahrern auch viele Camper gibt, will ich gern auf den m.E. schönstgelegenen Platz an der Altmühl und dem Kratzmühlsee hier hinweisen. Wer lieber etwas näher an einem schönen Städtchen mit eigenem Hafen am Kanal und hervorragender Infrastruktur campen möchte, findet dazu in Beilngries hier Gelegenheit. Für beide Plätze gilt wegen der Lage an der Altmühl aber auch, dass Mückenfreunde ihre Freude haben werden. Sie können sich dort zu bestimmten Jahreszeiten von den kleinen Blutsaugern verwöhnen lassen. Für die Abgehärteten unter ihnen gilt: Bremsen (Stechfliegen) steigern den Genuß beim Nachlassen des Schmerzes noch erheblich.

Wie bereits Eingangs erwähnt wartet das Altmühltal aber auch seit einigen Jahren mit dem fränkischen Seenland auf, dass mit dem Aufstau des Brombachsees und seinen Freizeitanlagen Feriengäste anlockt. Hat man sich in der Gegend um Beilngries niedergelassen, sollte man eine Tagestour zum Brombachsee einplanen. Mir gefiel dort der kleine Ort Ramsberg mit sehr schönen Badestränden noch am Besten. Großzügigige Parkplätze, Liegewiesen und ein Sandstrand locken hier den Besucher. Informieren kann man sich hier http://www.brombachsee.de/.

Ein weiterer Vorschlag betrifft das Dahner Felsenland, das ich selbst 15 Jahre auf der Liste hatte, bevor ich wirklich dorthin gefahren bin. Aus dem ersten Mal sind mittlerweile mehrere Aufenthalte geworden, die sicher noch steigerungsfähig sind. Ich gebe zu, dass ich die Region völlig falsch eingeschätzt habe- bis dahin hatte ich zwar von den sagenumwobenen Felsen gehört, auch davon, dass dort, z.B. in Haunstein, die Schuhherstellung eine lange Tradition hat, aber mir war nicht bekannt, wie toll man in dieser verkehrsarmen Gegend Motorradfahren- und Wandern kann. Ein möglicher Aufenthalt könnte hier sein oder weitergehende Tips für einen Aufenthalt hier zu finden sein. Der Hauptort der Region ist das Städtchen Dahn- umgeben von zahllosen Nebenorten, die nahezu alle mit Ferienwohnungen oder Gasthöfen zum Verweilen einladen. Ein kleiner Tipp in Sachen Essen ist mir hier wichtig- denn dieses Landgasthaus in Bundenthal bietet einen Biergarten und einen urgemütlichen Gastraum und vor allem- vom Chef selbst zubereitetes Essen. Selbst ausgefallenere Wünsche bei der Zusammenstellung werden berücksichtigt. Hier passt der Satz "Mit Liebe gekocht".

Das ist der Nebenort Erfweiler, der stellvertretend für die vielen anderen Orte rund um Dahn steht. Von hier aus ist Dahn auch fußläufig mit etwas Ausdauer zu erreichen. In Erfweiler laden auch Hotels und Gasthöfe zur Übernachtung ein.

Ein Höhepunkt dieser Gegend sind tatsächlich nicht nur die schönen Motorradstrecken, sondern die unzähligen, z.T. sogar noch bewohnten Burgen in der gesamten Gegend. Sie sind sehr oft so gebaut, dass sie mit den natürlichen Felserhebungen verschmelzen. In der fernen Vergangenheit, als man die Bankmanager noch Raubritter nannte, hatten sie in dieser Gegend ihre Burgen. Von dort aus zogen sie bis in das Rheintal, um dort als Wegelagerer ihren Reichtum mit dem Geld anderer Leute zu mehren. Das hat sich ja nun wenig geändert- die Burgen stehen allerdings meist in Frankfurt (Bankentürme genannt) und anstelle des Rheintals wird weltweit geplündert.

Eine der Raubritterburgen- Berwartstein, mit Führung, ganz nahe dabei ein schöner Badesee und rundherum schönen Motorradstrecken

Das hier ist tatsächlich der Teil einer alten Ritterburg- ein Kunstwerk der Verschmelzung mit dem natürlichen Umfeld, dem gewachsenen Fels

In unmittelbarer Nähe der Burgen wurden Seen und Teiche angelegt, um den Mittagstisch durch Karpfen anreichern zu können. Die Burgen selbst sind strategisch so angelegt, dass sie mit ihren oft raffiniert gebauten Zugängen kaum erobert werden konnten. Ein Besuch lohnt sich....

Typische Bauweise einer Ritterburg bei Dahn- integriert im Felsen. So ähnlich könnte der ein - oder andere Bankenturm in Frankfurt aussehen, wenn die Okupay-Bewegung den Bankmanagern an den Kragen geht.

Ein Foto- geschossen auf einer Wanderung im Herbst in der Nähe von Dahn. Dort gibt es also nicht nur Felsen und Burgen- sondern auch viele solcher Seen, eingebettet in Misch- und Kiefernwald. Der ein - oder andere See bietet sogar tolle Bademöglichkeiten.

Die unmittelbare Nähe zur französichen Grenze ist ein weiterer Aspekt, der zu einer Tour dorthin einlädt. Das Elsaß in Frankreich ist von Dahn gut erreichbar und bietet weitere Möglichkeiten. Mir hat eine Tour nach Wissembourg besonders gut gefallen. Hier erfährt man mehr darüber.

Diesen kleinen Bericht möchte ich nicht beenden, ohne klar zu sagen: Mein geplantes übernächstes Ziel ist das Altmühltal, gefolgt von Thüringen. Vorher werde ich mich allerdings noch bei den Elefanten und Nashörnern herumtreiben- danach braucht man zur Erholung deutsche Landschaft mit ihrer ganz eigenen Schönheit.

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